Betrachtungen zum Zeitgeschehen


9. "Stimmungen".

Stimmungen werden oft mit Hilfe der Medien "gemacht". Ist die "Stimmung" schlecht, richtet sie sich automatisch gegen die Regierung, die gerade dran ist, egal ob oder inwieweit sie etwas dafür kann oder nicht. Ist sie gut, gilt Ähnliches.

Eine große Mehrheit der Deutschen traute lt. Umfragen einer CDU/CSU/FDP geführten Regierung nicht wirklich zu, daß sie es besser könnte. Trotzdem wünschten auch von diesen Viele einen Wechsel. Dabei spielten offensichtlich Stimmungen eine Rolle.

Wenn z.B. behauptet wird, durch einen Regierungswechsel werde die Stimmung besser, so ist das bei näherem Hinsehen sehr einseitig gedacht. Wäre je nach Wahlergebnis, sagen wir bei Unternehmern usw. traditionell die Stimmung besser, dann wäre bei der anderen Hälfte, u.a. bei denen, die z.B. um ihren Kündigungsschutz fürchten müßten, die Stimmung weit schlechter ausgefallen. Und ein Unternehmen kann nur erfolgreich geführt werden, wenn auch die Mitarbeiter/innen motiviert sind. 
Bei umgekehrter Stimmungslage wäre es genauso unsinnig, auf solche "Stimmungen" zu setzen, und sie auf die Regierung zu beziehen. Dadurch würde z.B. eine Regierung "verlängert", nur weil z.B. die Weltwirtschaft gerade mal eine Schwankung nach oben durchmacht, obwohl die Regierung gar nichts dazu beigetragen hat. D.h. Stimmungen als Kampfinstrumente bzw. zur Täuschung zu nutzen, ist meist für die Gesamtgesellschaft und deren sozialen Frieden nachteilig. Es ist eine Art Klassenkampf, egal ob von "oben" oder von "unten" aus geführt.

Wir würden also eher empfehlen, sich selbständig zu informieren und sachliche Argumente abzuwägen, statt irgendwelchen "Stimmungen" zu folgen - egal ob dies zum gleichen oder zu einem anderen Ergebnis führt.

Damit ist aber nichts gesagt gegen die damalige Medien-Kampagne "Du bist Deutschland". Denn wo positive Stimmungen sich nicht als Konkurrenz zu inhaltlichen Diskussionen gebärden, schaden sie wohl nicht. (Das richtete sich u.a. gegen eine unter den damaligen Umständen übertriebene Miesmacherei während der rotgrünen Regierungszeit). Siehe auch als Korrektur zu dieser Initiative: www.wirsinddeutschland.org - die Einzelnen allein können nur beschränkt etwas ausrichten.

 

8. Zur Rolle des "Phrasendreschens" von Politikern und der Berichterstattung der Medien

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