Wir veröffentlichen hier zur Atomenergie-Diskussion mit Genehmigung die folgende Information.
Aus einem Papier zum Tag der Erde 22. April
2010: |
Die jetzige CDU/CSU*/
FDP*-Bundesregierung hat auch nach der japanischen
Katastrophe ihre im Koalitionsvertrag angelegt gewesene gesetzliche
Verlängerung der Laufzeit der Atomkraftwerke nicht
eindeutig fallengelassen, sondern nur eine
rechtlich unverbindliche Erklärung über eine vorläufige dreimonatige
Aussetzung, und über die Stillegung der 7 ältesten Atomreaktoren abgegeben.
Damit bliebe eine Tür offen, die risikoreichste und letztendlich unrentable
Dinosauriertechnologie weiter zu erhalten (was aber durch
die weitere Entwicklung inzwischen kaum noch in Frage kommen dürfte).
Die Atomkraftwerke waren auch von den Betreibern im rot-grünen Ausstiegskonsens
von 2002 als Auslaufmodell anerkannt. Jede Regierung, die dies rückgängig machen wollte, mußte
mit dem Wiederaufbrechen des diesbezüglichen
Widerstands aus der Bevölkerung rechnen. Immerhin wurde in Wahlprogrammen kein
Neubau von Atomkraftwerken in Deutschland gefordert. (Aber 2 CDU-geführte
Ministerien ließen zur Zeit der "Großen Koalition" für hohe Kosten
Möglichkeiten des Neubaus und der Sicherheitstechnik neuer Atomkraftwerkstypen
untersuchen; warum? Um bloß auf dem Laufenden zu bleiben, hätten die
verwendeten Forschungen aus dem Ausland genügt, oder gar ein paar kostenlose
Klicks im Internet.) Angesichts der noch längst nicht
bewältigten Finanz- und Wirtschaftskrise, und der schon vor Japan wieder
erstarkten Anti-Atomkraftbewegung, sowie der seit der NRW-Landtagswahl
weggefallenen Bundesratsmehrheit der CDU/CSU & FDP war eine
Laufzeitverlängerung ohnehin unrealistisch. Auch den Kraftwerksbetreibern
dürfte klar geworden sein, daß sie sich auf eine solche Neuregelung nicht
verlassen könnten, weil dann auf dem selben Wege jede andere Bundesregierung
einen solchen Schritt sofort rückgängig machen würde. Dies
wäre sogar leichter, weil das im Unterschied zur Verlängerung keine Mehrkosten
für die Länder, sondern Einsparungen verursachen würde, und deshalb ohne
juristische Probleme auch ohne Bundesrat beschlossen werden könnte.
(Für die jetzt nötigen Abschaltungsmaßnahmen hat sich die Bundesregierung
durch ihr Verlängerungsgesetz schwierigere Prozesse über Entschädigungskosten
eingehandelt, als sie nach der alten Regelung gewesen wären - es sei denn, mit
der Abschaltung einiger Kraftwerke wäre gemeint, deren Reststrommengen auf
neuere Reaktoren zu übertragen, und so die prinzipielle Gefahr der deutschen
Atomkraftwerke in Wirklichkeit noch mehr zu verlängern als je zuvor. Das wird
nicht durchsetzbar sein, zumal inzwischen aus der Opposition bereits Forderungen
nach einem früheren Abschalten (2017) kommen, als es die frühere Regelung von
2002 ermöglicht hätte. Die Umweltbewegung fordert sowieso eine
Sofortabschaltung. Betrachtungen
zum Zeitgeschehen. )
Risiken:
Einige
deutsche Atomkraftwerke haben dieselbe Technik wie die japanischen. Die
Notstromversorgung ist in Deutschland teilweise sogar noch schlechter - 2
Stunden. Teils fehlt eine Dampfkühlung, die den Strom praktisch nur für die
regelung braucht. Nicht alle sind unter den zumindest vorläufig abgeschalteten.
Auch
gerade die jetzt stärker ins allgemeine Blickfeld geratene Gefahr starker
Erdbeben, für die die Atomkraftwerke nicht ausgelegt sind, und das damit
verbundene Risiko der Zerstörung der Infrastruktur um Kraftwerke herum - z.B.
der Stromversorgung der Kühlung - ist unter unabhängig Informierten schon seit
Jahrzehnten bekannt. Atomkraftwerke
in Deutschland und an den deutschen Außengrenzen sind auch für die dort
theoretisch möglichen Erdbebenstärken völlig unzureichend ausgelegt;
abgesehen davon, daß eine 100% sichere Atomenergie gar nicht möglich ist.
Es war darüber hinaus sehr leichtsinnig, die Auslegung an den örtlich im
kurzen Beobachtungszeitraum stattgefundenen Erdbebenstärken zu orientieren, und
die Kraftwerke dann auf eine nur wenig darüber liegende Erdbebenstärke um z.B.
7 auszulegen (in Japan 8,3). Auch in Deutschland gibt es geologische Relikte,
die zeigen, daß dort schon viel gewaltigere Naturkräfte gewaltet haben
müssen, als wir sie kennen. Genaue Szenarien, die solche Situationen menschlich
planbar machen könnten, gibt es vorher nicht, und daher gibt es keine stets
technisch beherrschbare Atomenergie. Selbst eine Magnetpolumkehr ist für unsere
Zeit im Blick von Forschern (siehe u.a. http://www.bgs.ac.uk/research/highlights/southAtlantic2010.html
). Diese Erscheinung kam in der
Erdgeschichte häufig vor - zuletzt nach einigen Angaben vor 800000 Jahren, nach
anderen Angaben vor 11500 Jahren, und einige Forscher denken, daß sich im
Zusammenhang mit der beobachteten Abnahme und Unregelmäßigkeit des
Dipol-Magnetfeldes etwas Derartiges wieder anbahnt. Die geologischen Folgen und
Abläufe sind nicht genau bekannt, aber sie waren öfter mit dem Beginn eines
neuen erdgeschchtlchen Zetalters verbunden. Dieses Geschehen könnte dann
weltweit eine Rolle spielen, und sich auch über längere Zeit hinziehen. Z.B.
die durch den schwächeren Van-Allen-Magnetgürtel der Erde stärkere kosmische
Strahlung könnte viele menschliche Einrichtungen außer Gefecht setzen. Auch
Folgen für die Rotationsachse der Erde, mit Erdbeben, Vulkanismus, Bewegungen,
Hebungen bzw. Senkungen der Kontinentalplatten wären nicht auszuschließen.
Selbst dieses - bisher oft nicht im Blick auf die Atomenergie bedachte -
"Rest-Rest-Risiko" würde einer vernünftigen Politik zu denken
geben, und zur Vermeidung einer Super-Risiko-Technologie beitragen. Wir wissen
über unseren Planeten sehr Vieles noch nicht. Betrachtungen
zum Zeitgeschehen.
Neben den Risiken der
vielen kleineren und größeren Störfälle und vorgekommenen Schlampereien geht
es auch um die ständige Strahlenbelastung in der Umgebung der Atomkraftwerke.
Es nützt nichts, wenn z.B. eine Untersuchung über Leukämiefälle bei Kindern
anschließend verniedlicht wurde. Der Staat ist zur Vorsorge da, d.h. auch bei
Gefahren, die noch nicht von allen denkbaren Stellen anerkannt sind. Daß es bei
harten Strahlen und entsprechend strahlenden Teilchen im strengen physikalischen
Sinn keine Grenzwerte gibt, unterhalb derer Schäden ausgeschlossen wären, ist
unbestreitbar. Denn im Prinzip kann schon ein einziges Gammaquant - das ist die
kleinste mögliche Dosis - solche Schäden auslösen; auch wenn es das z.B. bei
einem gesunden Menschen nicht in jedem Fall tut. Auch schon beim Uranabbau
beginnt die Strahlenbelastung der Umgebung.
Darüber hinaus ist die ungelöste Entsorgungsfrage betreffend des Jahrtausende
lang strahlenden Mülls nicht durch Federstriche zu lösen. Auch wenn wenigstens
einige extrem schrottreife, oft wegen Störfällen stillliegende Atomkraftwerke
früher abgeschaltet würden als vorgesehen war, würde das nichts daran
ändern, daß auch die vielen etwas jüngeren, dann länger laufenden
Atomkraftwerke ein Risiko darstellen. Denn es gibt keine "sicheren"
Atomkraftwerke. Es ist anerkannt, daß immer ein "Restrisiko" besteht;
und das Gesamtrisiko würde eher steigen. Wer ganz bestimmte Reaktoren früher
abschalten möchte, hätte dies auch innerhalb des
Atom-Ausstiegs im bisherigen Atomkonsens gekonnt.
Im Sinne der fachlich sehr gut informierten außerparlamentarischen
Anti-Atom-Bewegung war auch dieser frühere
Ausstiegsplan keineswegs schnell genug. Er war
bereits ein hart errungener politischer und gesellschaftlicher Kompromiss
gewesen. Wird er von CDU/CSU und FDP aufs Spiel gesetzt, ist
das auch für diese nachteilig, da auch Viele von deren Wählern das nicht
automatisch mittragen, wenn es zum Thema wird. Auch
die Betreiber könnten das unvorsichtige erneute Aufschnüren des Kompromisses
bereuen. Auch Andere, die sich bisher auf den Konsens gestützt hatten, neigen
jetzt (schon vor Japan geschrieben!) vermehrt dazu, den Atomkonsens
aufzukündigen, und einen im Gegenteil schnelleren Ausstieg zu fordern als
geplant gewesen, sowie sich außerparlamentarischen Aktivitäten anzuschließen.
Auch wird deutlich, daß die Bundesregierung völlig willkürlich agiert:
während sie bei diesem Thema die Rechtssicherheit gar nicht interessiert hat,
hat sie bei anderen Themen - Stuttgart 21 - formaljuristische Argumente
einseitig überbetont. Sicher muß es möglich sein, politische Entscheidungen
hinterher zu ändern; in Fällen, wo das auf Grund veränderter Umstände und
des Willens der Bevölkerung angesagt ist.
Auch die noch in Erforschung befindliche (heiße) Kernfusion ist nicht ungefährlich. Dabei wird z.B. radioaktives Tritium - eine Abart des Wasserstoffs - frei.
Hätten Atomkraft-Betreiber wie andere
Unternehmen auch ihre Entwicklungskosten,
Risikokosten, und Kosten der ungelösten Entsorgung usw. selbst voll
übernehmen müssen, statt Vieles auf den Staat und damit auf die Steuerzahler
abwälzen zu können, würde die Atomenergie als absolut unrentabel und
unbezahlbar erkennbar. Zu den Kosten des vermeintlich billigen Atomstroms
müßten daher u.a. auch die verdeckten Folgekosten hinzugerechnet werden. Diese
treten als angehäufte Staatsschulden bzw. höhere Steuern in Erscheinung; und
unter Umständen auch in Form von staatlichen Sparmaßnahmen an anderer Stelle. (1992
berechnete die Prognos AG im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums der
Regierung Kohl die wirklichen Kosten einer Kilowattstunde Kernkraftstrom mit
4.-DM = ca. 2 Euro - durch die allgemeine Teuerung inzwischen noch höher - im
nicht gerade weit bekanntgemachten Gutachten "Identifizierung und
Internalisierung der externen Kosten der Energieversorgung". Zum Vergleich:
Produktionskosten von 1KWh Windkraft: 0,06 Euro; Solarstrom maximal 0,68 Euro.
Diese Kosten müßten also ehrlicherweise mitgerechnet werden. Auch von
den drei Arbeitsgruppen, die die Bundesregierung 2011 einrichtet, müssten diese
Kosten mitberechnet werden, statt, wie verlautet, nur Kosten der auszubauenden
Erneuerbaren Energien zu berechnen. Die Atomenergie - die in Deutschland
allgemein als Auslaufmodell gilt, in welcher Geschwindigkeit auch immer,
weiterhin höher zu fördern als die allgemein als ausbaubedürftig gesehenen
Erneuerbaren Energien, wäre der "Größte Anzunehmende Unverstand".)
Auch in der Praxis der letzten Jahre sehen wir, daß die zunehmend
abgeschriebenen, für die Betreiber steuerlich billiger gewordenen
Alt-Kraftwerke nicht zu sinkenden Preisen für die Verbraucher geführt haben.
Sie haben allenfalls den betreffenden Aktiengesellschaften Gewinne gebracht. Das
ist der Grund, warum sie dieselben gerne noch länger betreiben würden. Aus den
Reihen der neuen Regierungsparteien gab es zwar das Konzept,
die von einer etwaigen Verlängerung profitierenden Unternehmen etwa die Hälfte
des zusätzlichen Gewinns in einen Fonds für regenerative Energien einzahlen zu
lassen. Aber auch das würde nichts daran ändern, daß der Weiterbetrieb ein
weiteres Zugeständnis des Staates an die Betreiber von Atomkraftwerken wäre,
das unangemessen und wettbewerbswidrig wäre.
Durch enorme volkswirtschaftliche Ersparnisse
würden stark steigende erneuerbare Energien mittel- und langfristig zu
niedrigeren Strompreisen führen.
Im Moment ist Strom aus regenerativen Energien noch etwas teurer als der Strom
aus steuerlich abgeschriebenen Atom – und Kohlekraftwerken. Die erneuerbaren
Energien werden aber bereits heute durch technische Fortschritte und
Massenproduktion immer billiger, und das Verhältnis wird sich in absehbarer
Zeit umkehren. (S.aber auch unten unter "Die regenerativen Energien
...".)
Die letzten Strompreiserhöhungen sind nicht nur durch Umlagen für erneuerbare
Energien entstanden, wie einige Anbieter behaupteten; sondern auch durch
steigende Netzentgelte zu Gunsten der großen Ereuger, und zum Teil durch die
Kosten der stilliegenden Problem-Atomkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel.
Auch zur CO2-Frage gibt die Atomkraft nicht viel her: So wird schon zur Herstellung der Brennstäbe usw. auch CO2 verbraucht. Vor allem aber blockieren Atomkraftwerke wirkliche Fortschritte zu den eigentlich nötigen regenerativen und ungefährlicheren Energien - wie z.B. in Frankreich überdeutlich sichtbar -. Es könnten auch in der Welt gar nicht so viele neue Atomkraftwerke so schnell gebaut werden, daß dadurch so viel CO2 eingespart werden könnte, wie durch eine Energiepolitik, die nicht nur als kleinen Zusatz auf erneuerbare Energien und Energiesparen setzt. Dies mußte Klaus Töpfer - früherer dafür zuständiger CDU- Bundesminister und jetzt in der UNO zuständig - den erstaunten Zuhörern eines großen deutschen Unternehmens erklären, das u.a. Atomtechnologie herstellt. In einer neuen Energiepolitik zu Gunsten der erneuerbaren Energien wären die existierenden Kohle- und Gas-Kraftwerke die einzige notwendige Übergangstechnologie.
Auch gegenüber der Abhängigkeit von teils ausländischem Öl und Gas bietet die Atomkraft keineswegs eine größere Unabhängigkeit. Denn Uran wird in der Regel von weit her importiert, u.a. aus Ländern der früheren Sowjetunion, oder aus Australien, usw.
Besonders fällt mit ins Gewicht, daß der Rohstoff für Atombomben durch die sog. "friedliche" Atomenergie produziert wird. Viele Staaten auch über die klassischen Atommächte hinaus liebäugeln zunehmend offen oder heimlich mit dieser Chance. Auch die Verbreitung dieses hochgefährlichen Materials ist nicht wirklich kontrollierbar durch die einschlägigen Verträge. Wer Atombomben abschaffen will, muß also auch die Atomenergie abschaffen. Betrachtungen zum Zeitgeschehen.
Die erneuerbaren und umweltfreundlichen Energien nehmen in Deutschland nach einer Berechnung der Stromwirtschaft 2010 gegenüber 2009 sowieso schon um 16 Milliarden Kilowattstunden zu – allein dadurch wird die Jahresleistung von ca. 2 Atomkraftwerken überflüssig.
Das Potenzial für erneuerbare Energien
übersteigt auch den künftigen Bedarf der Weltbevölkerung bei weitem
(Berechnungen: siehe z.B. „Spektrum der Wissenschaft" Dezember 2009.)
- Solarwärme auf Dächern; und
- Fotovoltaik (Solarstrom) auf Dächern und –Kraftwerke. Dabei
wären aus Umweltgesichtspunkten z.B. Silizium-Module zu bevorzugen gegenüber
Cadmiumhaltigen Modulen. Des weiteren werden in der
modernen Solartechnik zur Erhöhung des Wirkungsgrades Elemente wie Gallium und
Indium verwendet, die in ihren möglichen Auswirkungen nicht ausreichend
untersucht sind. Es ist dabei - neben physikalischen Effekten usw. - zu
bedenken, daß solche Anlagen z.B. durch starken Hagel > 2,5cm zu Bruch gehen
können, wodurch auch vorher unter Verschluß stehende Stoffe in die Umwelt
gelangen können - wie auch bei der Entsorgung.
(Noch problematischer ist z.B. das erwiesenermaßen hochgiftige Quecksilber in
sogenannten Energiesparlampen. Es war völlig unverantwortlich, diese sogar in
Verbindung mit einem schrittweisen Verbot der Glühlampen EU-weit zu fördern.)
- Wasserkraftwerke; nur bitte schonend
wie es meistens geschieht, und nicht so wie in einigen Ländern, wo
gigantomanische Staudämme angelegt oder geplant wurden, bzw. wo anderen Staaten
das Wasser abgegraben würde.
- Gezeitenturbinen.
- Wellenkonverter.
- Windkraft. Aber bitte nur mit dem
Willen der betroffenen lokalen Bevölkerung und nicht gegen sie. Umweltschutz
und Demokratie gehören zusammen.
- Kleine Erdwärmeanlagen für einzelne Häuser. Bei
Tiefbohrungen für größere Erdwärme-Kraftwerke haben sich dagegen große
Probleme gezeigt, wie Erdbeben oder Hebungen. Der eigentliche Ansatz der
Umweltbewegung, dezentrale, kleine Energiegewinnungsanlagen einzurichten, würde
solche Probleme großer Kraftwerke vermeiden helfen.
Auch Energieeinsparung, besonders durch Wärmedämmung
kann die ohnehin unumgänglichen Umstellungen erheblich begünstigen,
Arbeitsplätze schaffen, und Rohstoffe schonen. Bei Neubauten helfen
entsprechende Vorschriften. Hier, und besonders bei Altbauten müßten die schon
seit Jahrzehnten vorhandenen Erkenntnisse u.a. der Baubiologie über die
verschiedenen Baustoffe und deren fachgerechte Verwendung stärker beachtet
werden (z.B. Institut für Baubiologie Neubeuern).
Bei Altbauten kann eine bürokratisch oder
lobbyistisch bedingte Zwangsauflage nicht automatisch mit angeblichen
Umweltmotiven gerechtfertigt werden. Ein Austausch eines alten Heizkessels durch
neuere energiesparende Technologie ist allein schon teuer, und würde u.U. ganz
vermieden, wenn daran weitere Auflagen geknüpft sind. Besser ist die direkte
Förderung und Aufklärung.
Im Grunde gibt es im Energiebereich also für Alle etwas dazuzulernen. Es kann nicht darum gehen, alle derartigen Technologien, nur weil es Alternativen zur Atomenergie sein können, unkritisch zu propagieren und durchzuboxen. Alles müßte im Sinne des Vorsorgeprinzips kritisch geprüft werden, im Grunde vor dem Einsatz. Betrachtungen zum Zeitgeschehen.
Umfragen zeigen nach wie vor, daß die Bevölkerung vorwiegend kritisch über die Atomenergie denkt bzw. den Ausstiegsplan beibehalten wollte; obwohl es zur isolierten Frage der Laufzeitverlängerung manchmal Zustimmung gab, was mit dem Mißverständnis zu tun hatte, daß so der Strom billiger würde (s.o.). Auch unter CDU/CSU- und FDP- Wählern ist lt. Umfragen diese kritische Haltung verbreitet. Auch CDU, CSU und FDP wurden nicht deshalb gewählt, weil sie in ihren Programmen von einer Verlängerung der Laufzeit von Atomkraftwerken sprachen. Die Bürger/innen verstehen zwischen einer Parteien - und Personenwahl und einer Volksabstimmung über einen von vielen Einzelthemen zu unterscheiden. Praktisch niemand teilt noch 100% der Programmpunkte einer bestimmten Partei. Es ist unfair und nicht mehr dem demokratischen Bewusstsein unserer Zeit entsprechend, daß es für solche Fragen auf Bundesebene keine Volksabstimmungen gibt ( http://www.mehr-demokratie.de/ ) Da jedoch auch die Bundesregierung Umfragen ernst nimmt, wollte sie sich vor der Nordrhein-Westfälischen Landtagswahl nicht mehr auf energiepolitische Einzelheiten festlegen.
Die Umweltbewegung ist also jetzt gefordert, im letztendlichen wohlverstandenen Interesse Aller dazu beizutragen, daß im Sinne der Mehrheit der Bevölkerung neu nachgedacht wird.
Weitere Informationen z.B. von der Ärztegruppe IPPNW, Körtestr. 10, 10967 Berlin, http://shop.ippnw.de
Aus diesen Gründen sollten alle Parteien den Mut zum Verzicht auf diese veralteten Seitenpfade der Energiegewinnung aufbringen, statt letztendlich neben der Bevölkerung auch ihre eigenen Chancen zu gefährden. Rechtzeitiges und sachgerechtes Umsteuern ist an der Zeit. Langfristig ist das auch für die Versorger von Vorteil, wie auch sonst die Innovationskraft der Unternehmen entscheidend ist. Es geht daher nicht um eine industriefeindliche Position.
* In der CDU wird zwischen Wirtschafts- und Umweltpolitikern darum gestritten, wie lange die Atomkraft verlängert werden soll. Darüber hinaus gibt es auch eine - in der Partei nicht offiziell anerkannte - Arbeitsgruppe "Christliche Demokraten gegen Atomkraft". Diese verlangt die Abschaffung der Staatshaftung, so daß sich die ganze Unrentabilität der Atomkraft zeigen würde. Adresse: CHRISTLICHE DEMOKRATEN GEGEN ATOMKRAFT (CDAK), CDU/CSU - Mitglieder für die Überwindung der Kernenergie, Bundesgeschäftsstelle, Postfach 421713, D - 55072 Mainz, Tel.:0171-1049920. Grundsatzerklärung, aus castor.de .
Auch in der FDP gibt es Politiker, die inzwischen das Festhalten an der Atomenergie in Frage stellen wollten. Die FDP betonte bisher immerhin - nach Bekanntwerden der erwähnten Neubau-Untersuchungen -, ein Neubaubeschluß sei in einer Regierung mit ihr nicht zu machen. In der neuen Jamaika-Koalition im Saarland war es offenbar auch für die FDP ohne weiteres möglich, auf die Forderung einer Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke zu verzichten.
Die Oppositionsparteien sind nach wie vor für den Atomausstieg. (Sie haben z.T. andere Schwachpunkte, etwa betr. eine bürokratischere - z.B. Steuer- Politik, was zur Zeit nicht nebensächlich ist, und auf den Seiten von Betrachtungen zum Zeitgeschehen ebenfalls kritisch beleuchtet wird.)
Herausgeber des Aufrufs zum
Tag der Erde: Aktionsgemeinschaft Tag der Erde e.V. Umweltzentrum Düsseldorf Merowinger Straße 88 40225 Düsseldorf Die Aktionsgemeinschaft gibt seit 1992 jedes Jahr zum Tag der Erde am 22. April einen Aufruf zu einem aktuellen Umweltthema heraus. Mitglieder organisierten öffentliche Veranstaltungen (z.B. Kassel). |
Disclaimer: Die AG Tag der Erde, und das Projekt "Betrachtungen zum Zeitgeschehen" identifizieren sich nicht automatisch mit allen Ansichten oder Aktivitäten Anderer, die auf deren hier genannten Webseiten erscheinen mögen, oder die im Zusammenhang mit deren Aktionen geschehen könnten.
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